Biosphärenreservat

Das 2.433 Quadratkilometer große Biosphärenreservat Rhön umfasst Teile der Bundesländer Bayern (1.296 Quadratkilometer), Hessen (648 Quadratkilometer) und Thüringen (489 Quadratkilometer). Durch eine seit Jahrhunderten bestehende räumliche und politische Trennung entwickelten sich Infrastruktur und Verwaltung in den drei Teilen des Biosphärenreservats jeweils anders. Zusätzlich sorgte der „Eiserne Vorhang" nach Gründung der DDR für soziale und wirtschaftliche Unterschiede in der Region. Nach der Wiedervereinigung wurde der Weg zu einer grenzüberschreitenden Anerkennung frei. 1991 zeichnete die UNESCO das Gebiet offiziell als Biosphärenreservat aus.

Bis heute ist das „Land der offenen Fernen" in allen drei Bundesländern sehr ländlich geprägt. Die Rhön ist für die Menschen Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum gleichzeitig. Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe und Fremdenverkehr stellen vielfältige Ansprüche an die Landschaft. Gleichzeitig ist die Rhön aber auch ein Rückzugsgebiet vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Schutz bieten ihnen natürliche Ökosysteme, die in einigen Bereichen noch großflächig erhalten sind. Gegenüber anderen Mittelgebirgen ist diese offene Kulturlandschaft durch ihren ungewöhnlich niedrigen Waldanteil einzigartig. Die Rhön besteht hauptsächlich aus extensiv genutztem Grünland und Ackerflächen. Wegen der damit verbundenen traditionellen Nutzungsformen, seien es die Streuobstwiesen oder die Zucht des Rhönschafs, ist die Region kultur- und landschaftsgeschichtlich besonders bedeutend.